Smartwatches und Fitness-Tracker: Braucht man das und wenn ja, wofür?

Fitnessarmbänder oder Aktivitätstracker sind beliebt. Hier geht es um die Vorteile, aber auch um die Nachteile dieser Geräte. Wie funktionieren sie und was ergibt sich daraus?
Eine Smartwatch als Fitnesstracker, am Handgelenk getragen.
Astrid Kurbjuweit
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14 Minuten
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Smartwatches sehen heute aus wie elegante Armbanduhren, man kann sie immer und überall tragen. Aber auch jeder andere Fitnesstracker oder Wearable passt heute zu jedem Outfit, kann ganztags getragen werden.

Mit so einem Gerät, egal in welcher Ausführung, ist man gesellschaftlich anerkannt. Man kann damit überall hingehen, ohne schräg angesehen zu werden.

Die Vorteile eines solchen Gerätes sind zudem offensichtlich. So scheint es zumindest zu sein.

Entsprechend haben auch ganz viele Menschen einen Fitnesstracker, in einer der vielen Ausführungen. Wer noch keinen hat, sucht nach dem besten Fitnesstracker.

Hier geht es darum, dass es sinnvoll sein kann, erst mal einen Schritt zurück zu treten. Braucht man überhaupt einen Fitnesstracker? Und wenn ja, dann wofür?

Was tut man eigentlich genau, wenn man ständig so ein Gerät am Handgelenk trägt? Welche Auswirkungen hat das?

Aber zuerst muss man natürlich wissen, was so ein Fitnesstracker überhaupt ist, was er kann und was er tut.

Was ist ein Fitnesstracker?

Aus dem Namen kann man es ableiten, ein Fitnesstracker trackt oder misst die Fitness.

In der Praxis bedeutet das, dass das Gerät am Handgelenk Sensoren enthält, die bestimmte Parameter erfassen. Aus denen dann auf die Fitness geschlossen wird.

Sensoren im Fitnesstracker

Jeder Fitnesstracker enthält Beschleunigungssensoren und Gyroskopsensoren. Damit wird erfasst, wie sich der Tracker im Raum bewegt.

Aus der Art dieser Bewegung berechnet der Fitnesstracker dann eine Vermutung, um welche Art Sport oder Bewegung es sich gerade handeln könnte.

Bei einer bestimmten Regelmäßigkeit bestimmter Bewegungen schließt er zum Beispiel, dass die Person, die den Tracker trägt, gerade geht oder läuft. Also interpretiert er die regelmäßigen Bewegungen als Schritte.

Was als Schrittzähler bezeichnet wird, ist also eigentlich ein ziemlich komplizierter Prozess, der natürlich auch fehleranfällig ist.

Aber man kann sagen, ein Fitnesstracker zählt die Schritte, die sein Träger zurücklegt.

Jeder Fitnesstracker hat auf seiner Rück- oder Unterseite mindestens eine LED und einen optischen Sensor.

Das Licht der LED wird auf unterschiedliche Art reflektiert, je nachdem, wieviel Blut gerade in den Blutgefäßen unter dem Sensor ist. Daraus berechnet der Fitnesstracker den Puls beziehungsweise die Herzfrequenz.

Wenn auf der Rückseite zwei LEDs sind, eine blaue und eine rote beziehungsweise infrarote, dann kann der optische Sensor unterschiedliche Farben des Blutes unterscheiden.

Daraus kann der Tracker dann die Sauerstoffsättigung des Blutes berechnen.

Wenn der Tracker einen GPS-Sensor hat, kann er zurückgelegte Entfernungen berechnen.

Manche Tracker enthalten bioelektrische Sensoren. Die Fett- und Wasseranteile messen, wie eine Körperfettwaage. Nur noch ungenauer.

Was macht der Tracker mit den Messwerten?

Die Messwerte als solche sind für den Träger der Fitnessuhr erst mal ziemlich nutzlos.

Was soll man mit Beschleunigungsdaten, Daten über die verschiedenen Färbungen des Blutes, etc., anfangen?

Es braucht also Algorithmen, die zum Beispiel aus den Bewegungen des Trackers im Raum erst Armbewegungen berechnen, und daraus dann zurückgelegte Schritte.

Es braucht Algorithmen, die die verschiedenen Messwerte in Beziehung zueinander setzen und daraus Schlüsse ziehen auf die eigentlich interessierenden Variablen.

Dazu werden weitere Daten gebraucht, die man als User angeben muss. Körpergewicht, Körpergröße, Schrittlänge, Alter, Geschlecht und manchmal noch weitere Daten.

Der Fitnesstracker tauscht Daten mit der Fitnessapp auf dem Smartphone aus

Eine Smartwatch kann das Smartphone ersetzen. Ein Fitnesstracker braucht die Fitnessapp auf dem Smartphone, um alle Daten zu berechnen.
Foto: Andrey_Popov/Shutterstock

Aus allem zusammen kann der Tracker dann zum Beispiel den Kalorienverbrauch berechnen. Aber auch Stress lässt sich zumindest vermuten. Schlaf erzeugt bestimmte Muster der Messwerte, kann also auch erfasst werden.

Die zugrunde liegenden Algorithmen werden mit der Zeit immer besser. Eine aktuelle Smartwatch, ein aktuelles Fitnessarmband kann also bessere Messergebnisse liefern als das Modell, das schon ein paar Jahre alt ist.

Aber trotzdem kann ein Fitnesstracker nicht wirklich wissen, wie viele Kalorien man verbraucht hat, oder welche Sportart man gerade ausübt.

Der Tracker liefert Indikatoren, keine exakten Messwerte. Denn das, was wirklich interessiert, das kann er nicht messen. Kalorienverbrauch zum Beispiel kann man nicht so einfach messen.

Den kann man nur erschließen, aus anderen, damit zusammenhängenden Werten. Entsprechend ist die Angabe zum Kalorienverbrauch immer mit Vorsicht zu genießen. Das kann stimmen, kann aber auch ziemlich daneben liegen.

Und selbst so ein vermeintlich einfacher Messwert wie die Zahl der zurückgelegten Schritte kann der Tracker nicht messen.

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Er muss mit Sensoren, die am Arm befestigt sind, Indikatoren auf Bewegungen erfassen, die dann vermutlich Gehen oder Laufen sind. Oder etwas ganz anderes.

Fitnesstracker liefern also keineswegs perfekte, exakte Messwerte. Sie erwecken nur den Anschein, dass das so wäre.

Tatsächlich messen sie Dinge, die niemanden wirklich interessieren. Und versuchen dann mehr oder minder erfolgreich, daraus das zu berechnen, was tatsächlich interessant ist.

Fitnesstracker und Smartwatch

Die Berechnungen, die der Fitnesstracker anstellen muss, werden im Allgemeinen von einer Fitnessapp auf dem Smartphone durchgeführt.

Smartwatches sind allerdings einen Schritt weiter. Die können im Prinzip alles, was das Smartphone auch kann, nur der Bildschirm ist eben sehr klein.

Eine Smartwatch ist also ein Fitnesstracker mit Zusatzfunktionen. Oder ein sehr kleines Smartphone, das unter anderem als Fitnesstracker fungiert.

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In jedem Fall muss die Fitnessapp installiert sein. Was die genau kann und tut, hängt dann vom jeweiligen Modell (und vom Preis, den man bezahlt hat) ab.

Teure Smartwatches, teure Fitnessarmbänder können exaktere Messwerte liefern, können die besseren Algorithmen haben. Perfekt sind sie aber auch nicht.

Was tut ein Fitnesstracker?

Ein Fitnesstracker erfasst Daten mittels der eingebauten Sensoren. Aus diesen Daten berechnet er andere Daten, die er dann an den Benutzer zurückmeldet.

Wer also einen Fitnesstracker trägt, kann ständig, rund um die Uhr, darüber informiert sein, wie viele Schritte er zurückgelegt hat, wie die Herzfrequenz ist, ob der Herzschlag regelmäßig ist oder Besonderheiten aufweist.

Der Tracker kann feststellen, ob man genügend geschlafen hat, ob man gestresst ist, wie viele Kalorien man verbraucht hat und noch vieles mehr.

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass ein Fitnesstracker nichts davon messen kann. Alle Daten, die angezeigt werden, sind die Ergebnisse von Berechnungen aus den Rohdaten der verbauten Sensoren.

Die hübsch bunte Benutzeroberfläche der Fitness-Apps sollte also nicht darüber hinwegtäuschen, dass alles, was angezeigt wird, im Grunde Spekulation ist.

Das heißt nicht, dass die Daten Fantasieprodukte sind. Aber der Eindruck von Exaktheit, den die Darstellungen vermitteln, ist schlicht falsch.

Was macht der Fitnesstracker mit dem Menschen, der ihn trägt?

Die meisten Menschen, die einen Fitnesstracker tragen, erwarten perfekte Überwachung. Sie wollen exakte Daten, und scheinbar bekommen sie das auch.

Tatsächlich bekommen sie approximierte, ungefähre Daten. Die dargestellt werden, als ob sie exakt wären.

Wer das irgendwann merkt, ist natürlich enttäuscht.

Natürlich sind die ungefähren Daten für die praktische Anwendung fast immer genau genug. Es ist nicht wichtig, ob man 9827 oder 10.000 Schritte zurückgelegt hat.

Aber so etwas löst bei vielen Menschen Perfektionismus und damit Stress aus. Es ist zwar keine Zeit mehr, aber die fehlenden Schritte müssen jetzt noch gegangen werden. Egal wie.

Wenn der Tracker dann auch noch erhöhte Stresslevel attestiert, dann fängt man sich schnell in Teufelskreisen.

Wer herzfrequenzgesteuert trainieren möchte, ist darauf angewiesen, dass der Tracker exakte Daten liefert.

Wer beim Training schwitzt, kann aber die Messung verfälschen. Denn die Sensoren arbeiten nur dann genau, wenn sie perfekt sauber sind.

Der Tracker zeigt an, wie viele Kalorien man verbraucht hat. Was, wenn sich das nicht auf der Waage widerspiegelt? Auch das löst Stress aus, und Stress macht dick. Und schon hat man den nächsten Teufelskreis.

Der wichtige Punkt ist aber, wer sich selbst mittels eines Fitnesstrackers überwacht, verlernt, die Signale seines eigenen Körpers ernst zu nehmen.

Wer sich selbst und seinem eigenen Körper nicht vertraut, muss alles kontrollieren.

Der Tracker leistet diese Kontrolle.

Wer sich den Daten des Trackers unterwirft, verzichtet freiwillig auf sehr viel Selbstbestimmung.

Während es auf der einen Seite gut sein kann, wenn man daran erinnert wird, mal wieder Sport zu machen, oder sich einfach mal ein bisschen zu bewegen, kann es schnell passieren, dass man sich selbst dem Diktat des Perfektionismus unterordnet.

Je mehr Kontrolle, je mehr Fremdbestimmung, umso eher verliert man sich selbst. Eigentlich hat jeder Mensch einen eingebauten Bewegungsdrang, der dafür sorgt, dass wir uns bewegen.

Statt die Umstände zu hinterfragen, die uns daran hindern, uns aus uns selbst heraus genug zu bewegen, lösen wir das Problem mit Kontrolle.

Das löst Stress aus. Den das Gerät dann wieder diagnostiziert und damit mehr Stress verursacht.

Schlafanalyse oder Schlafüberwachung

Gesunder Schlaf ist wichtig für Erholung und Regeneration. Aus Bewegungs- und Herzfrequenzdaten kann der Tracker auch berechnen, ob man wach ist oder schläft.

Wenn die Fitnessapp entsprechende Algorithmen enthält, können auch Schlafphasen unterschieden werden.

Wer also wissen möchte, ob er gut schläft, kann sein Fitnessarmband auch nachts tragen und seinen Schlaf analysieren lassen.

Dazu müssen keine zusätzlichen Daten erfasst werden, nur zusätzliche Berechnungen sind notwendig.

Eine Smartwatch wird zur Schlafanalyse nachts getragen.

Eine Smartwatch kann den Schlaf analysieren. Wie lange hab ich geschlafen, Tiefschlaf, REM-Schlaf, viele Tracker erfassen alles rund um den Schlaf.
Foto: aslysun/Shutterstock

Können Fitnesstracker Herzrhythmusstörungen diagnostizieren?

Fitnesstracker können die Herzfrequenz erfassen. Und auch die Regelmäßigkeit, oder Unregelmäßigkeit, des Herzschlages.

Im Prinzip können sie also Herzrhythmusstörungen diagnostizieren. Wenn das Gerät also Alarm schlägt, ist das ein Grund, es ernst zu nehmen und genauer hinzugucken.

Aber umgekehrt sollte man sich nicht auf die Messergebnisse verlassen. Denn ein Fitnesstracker ist kein EKG, und die Messung ist fehlerbehaftet.

Also nur, weil das Gerät sagt, dass alles in Ordnung ist, muss das keineswegs immer so sein. Sicherheit liefert das Gerät nicht.

Datenschutz und so

Fitnesstracker erfassen, berechnen und speichern sehr viele Daten. Sehr persönliche Daten. Meistens werden diese Daten mit dem Hersteller des Fitnessgerätes geteilt, in der Cloud gespeichert.

Daraus resultieren durchaus Datenschutzprobleme. Will man wirklich, dass der Hersteller der Fitnessapp weiß, wie lange man letzte Nacht geschlafen hat? Wie viele Schritte man gestern gegangen ist? Oder eben nicht gegangen ist?

Jede Datenspeicherung beinhaltet natürlich auch das Risiko, dass Daten verloren gehen, mit Leuten geteilt werden, die sie nun garantiert nichts angehen.

Bevor man also der Fitnessapp alle möglichen Berechtigungen erteilt, kann man darüber nachdenken, ob man das wirklich so will.

Aber es gibt auch die Möglichkeit, die Daten ganz freiwillig mit Anderen zu teilen, sich zu vergleichen.

Selbstvermessung als Ideologie

Die Idee, perfekt zu werden, ist nicht neu. Der perfekte Körper, der perfekte Lebenswandel, alles kann optimiert werden. Viele Menschen streben das an.

Fitnessapps und ständige Datenerfassung gehören dann dazu. Und umgekehrt kann die Fitnessapp einen dazu bringen, immer mehr Perfektion anzustreben.

Dass dabei unter anderem auch Stresslevel gemessen und optimiert werden, gibt dem Ganzen schon eine fast perfide Note.

Denn natürlich gibt es für alle zu messenden Größen, und das sind viele, einen optimalen Wert, nach dem der Selbstvermesser strebt.

Täglich muss der Körperfettanteil niedriger sein als noch gestern, täglich muss mindestens eine bestimmte Anzahl Schritte zurückgelegt werden, täglich muss jeder Messwert optimal sein, und wenn er es noch nicht ist, so muss doch zumindest eine Veränderung in die richtige Richtung erkennbar sein.

Die entsprechenden Aktivitäten, die diese Verbesserungen in Gang setzen sollen, sind selbstverständlich Pflicht. Dabei hat der Selbstvermesser fröhlich und gut gestimmt zu sein, denn auch das ist Bestandteil des optimalen Lebenswandels.

Welche Größen gemessen werden, richtet sich dabei weniger nach inhaltlicher Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit, sondern nach technischer Machbarkeit.

Und diese wird großzügig definiert. Zum Beispiel ist einer der beliebtesten Messwerte der Kalorienverbrauch bei den unterschiedlichsten Tätigkeiten.

Dass ein solcher Wert nur unter Laborbedingungen einigermaßen exakt gemessen werden kann und die Werte, die die Messgeräte und Apps anzeigen, nur grobe Schätzungen sind, interessiert die Selbstvermesser wenig.

Die Annahmen, auf denen die Schätzungen beruhen, sind nicht Teil der Selbstoptimierung.

Der Selbstoptimierer kann in unangenehme Situationen kommen. Er erfasst selbstverständlich ständig seine Kalorienaufnahme, seinen Kalorienverbrauch, sein Körpergewicht und seinen Körperfettanteil.

Jetzt steht er nur noch vor der Aufgabe, diese Werte logisch miteinander in Einklang zu bringen. Und dabei noch gut gelaunt zu bleiben. Das ist nicht immer einfach.

Das kann sogar in echten Stress ausarten, der dann natürlich auch wieder nicht so optimal ist.

Denn zur Selbstoptimierung gehört für viele ganz selbstverständlich das sofortige Veröffentlichen sämtlicher erhobener Daten.

Das ist grundsätzlich verschieden zu ähnlichen Bestrebungen, die es zum Beispiel im Leistungssport gibt. Dort werden auch jede Menge Daten erhoben, mit dem Ziel der Trainingsoptimierung. Aber ganz sicher nicht veröffentlicht.

Diese Trainingsoptimierung ist natürlich auch Bestandteil der Selbstoptimierung. Denn selbstverständlich ist die optimale Fitness Teil des großen Ziels.

Dabei wird oft vergessen, dass Messwerte, selbst wenn sie wirklich exakt erhoben werden, nur ein kleiner Teil der Miete sind.

Man muss sie auch interpretieren können, was statistisches, messtheoretisches, medizinisches und sportwissenschaftliches Fachwissen voraussetzt.

Man kann nur hoffen, dass die Selbstöffentlichmacher sich über die Konsequenzen ihres Handelns im Klaren sind.

Denn auf der einen Seite wird es nur sehr wenigen gelingen, mit ihren Publikationen das Interesse Gleichgesinnter auf sich zu ziehen, andererseits ist das datenschutztechnisch natürlich ein selbst verursachter Super-Gau.

Welche Schlüsse unfreundlich gesonnene Andere aus den Daten ziehen werden, und welche Konsequenzen dies für die Betroffenen haben wird, bleibt noch abzuwarten.

Man kann jedenfalls davon ausgehen, dass die riesigen Datensätze mehr Informationen enthalten, als die meisten Betroffenen ahnen.

Die meisten Selbstoptimierer erheben zwar jede Menge Körperdaten und sonstige Daten über sich selbst, verlassen sich bei der Auswertung allerdings auf die mitgelieferte Software und bleiben damit natürlich weit unter den Möglichkeiten, die ihre Datensätze ihnen bieten würden.

Statt sich mit Statistik zu befassen, kaufen sie lieber das nächste Messgerät, die nächste App.

Das ist ein gutes Geschäft für die Hersteller, die nicht müde werden, immer neue Aspekte menschlicher Körperfunktionen messbar zu machen.

Wodurch erklärlich wird, dass die meisten Veröffentlichungen sich unkritisch bis begeistert zu dem Thema äußern. Denn wer diese Produkte bewirbt, verdient mit.

Alle diese Überlegungen bedeuten natürlich nicht, dass die Aktivitätstracker nutzlos sind. Es gibt sinnvolle Anwendungen. Man sollte nur zuerst überlegen, was man genau vorhat.

Wie alles, haben auch die Tracker ihre Vorteile und Nachteile. Wer zuerst abwägt, was für ihn persönlich überwiegt, kann besser das richtige kaufen (oder eben nichts kaufen) und wird hinterher zufriedener sein.

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