Der BMI setzt das Körpergewicht in Relation zum Quadrat der Körpergröße. Da der Körper naturgemäß eine dreidimensionale Ausdehnung hat, ist dieser Bezug auf eine Fläche, also auf ein zweidimensionales Gebilde, realitätsnäher als der Bezug auf die reine Körpergröße, die ja nur eine Dimension abbildet. Trotzdem ist ein BMI-Wert die Angabe eines Gewichtes pro Quadratmeter, und damit können sich wohl die wenigsten Menschen identifizieren.
Außerdem ist der Vergleich des Körpergewichtes zweier gleich großer Menschen schon nicht so ganz einfach. Denn auch wenn sie das selbe Gewicht haben, dann hat der eine vielleicht mehr Fett und der andere hat mehr Muskeln. Vielleicht hat der eine einen kurzen, gedrungenen Körperbau und der andere einen schlanken, filigranen.
Hinzu kommt, dass die Angabe eines BMI als solches ja nur eine Zahl ist, Bedeutung erlangt sie erst durch die Definition von Referenzbereichen. So wurde festgelegt, dass ein BMI von 25 bereits als Übergewicht anzusehen ist, und ein BMI von 30 als Adipositas, also gesundheitsgefährdendes Übergewicht.
Viele Menschen fühlen sich durch diesen Stempel, den sie durch den BMI aufgedrückt kriegen, unter Druck gesetzt. Sie meinen, nun sofort abnehmen zu müssen, obwohl sie sich bisher wohl gefühlt hatten. Die meisten versuchen es mit einer der vielen Diäten. Was leider in vielen Fällen dazu führt, dass sie nach einiger Zeit mehr wiegen als vor der Entdeckung des „Problems“. Auf diese Weise trägt der BMI sein Teil zum verbreiteten Übergewichtsproblem bei, anstatt bei seiner Beseitigung zu helfen.
Auf der anderen Seite gibt es natürlich Menschen, die tatsächlich zu dick sind. Aber wenn sie ehrlich mit sich selber sind, dann wussten sie das auch schon vor der Angabe eines BMI-Wertes. Und der „Stempel“ hilft ihnen nicht bei dem Problem, die Pfunde los zu werden.